Andere Länder - andere Landwirtschaft


Mai 2023 - Berufspraktikum mal anders

Auch andere Länder wollen gern einmal wissen, wie es bei uns hier funktioniert. Vor ein paar Monaten erreichte uns ein Anruf von zwei jungen Burschen aus Südtirol, die gern ihr Berufspraktikum hier bei uns im Norden absolvieren wollten. Sie selbst lernen im Wein- und Obstbau in Eppan. Die Schule hat nach langem Ringen dem Praktikum zugestimmt, denn dem Fachwissen aus dem Weinbau wird es nicht dienen. Dafür durften die beiden angehenden Weinbauer große Landmaschinen kennenlernen, die verschiedenen Getreidesorten im Wachstum, in die Betriebsführung und Agrarförderung reinhören, sie fuhren beim mGras häkseln mit und sie durften eine Melkanlage mit 1.500 Tieren besuchen. Die Eindrücke fanden beide hoch spannend und mit großem Interesse fragten sie, tauschten sich aus und wollen nun beide sehr gern während der Ernte wiederkommen. Doch erst einmal gilt es jetzt: Abschlussprüfungen. Denn Ende Juni stehen diese an, Theorie und Praxis. Das Praktikum wird ebenfalls Teil der Bewertung sein. Wir sind total zufrieden mit beiden und zumindestens hier haben sie volle Punktzahl erhalten. 


Juli 2022 / Studienreise der Arbeitgeberverbände aus Zentralasien

Nach einer langen Zeit ohne Hofbesuche oder den intensiven Austausch mit internationalen Partnern aufgrund der COVID19 Pandemie, haben wir in diesem Sommer 2022 endlich wieder ausländische Gäste willkommen geheißen auf unserem Hof.

Zu Gast waren die Vertretungen der Arbeitgeberverbände der Länder Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan. Im Rahmen des Verbandspartnerschaftsprojektes zwischem dem Bildungswerk der Wirtschaft MV e.V. und den Arbeitgeberverbänden in Zentralasien, gefördert durch das BMZ, nahmen je drei Vertretungen aus den Ländern an der Studienreise nach Deutschland teil. Schwerpunkt war die Verbandsarbeit, die Öffentlichkeitsarbeit und die Mitgliedergewinnung. Auch der Landesbauernverband, der Regionalverband Bützow und unser Hof waren Teil der Weiterbildung. Denn Martin ist nicht nur aktives Mitglied im Verband, sondern auch stellvertretender Vorsitzender im Öffentlichkeitsausschuss des Landes und an den meisten Aktionen im Land aktiv beteiligt. So fand neben der Hofbegehung auch ein reger Austausch über die Verbandsarbeit statt. Im Anschluss gab es traditionelles Essen, selbst gekocht, vom eigenen Rind und den Klassiker des Nordens, Labskaus.


Südtirol zur Apfelernte - November 2019

Dank meiner Frau haben wir uns im November nach Südtirol aufgemacht und waren an der Weinstraße bei Bozen auf einem Familiehof untergebracht. Die Familie vor Ort betreibt ihre Landwirtschaft seit vielen Generationen und bewirtschaftet 8ha Weinanbau und Apfelanbau. Das klingt für mich erst einmal nach sehr wenig...aber der Weinanbau ist sehr intensiv und fast alles nur in Handarbeit zu erledigen.

Wir konnten noch die Apfelernte miterleben, die letzten Äpfel wurden in den Tagen im November eingebracht und auch das basiert auf Handarbeit. Das Wetter war frostig kalt und meist sehr bedeckt und regnerisch, aber ein sonniger Tag bescherte  uns diese Aufnahmen aus den Bergen.

Auf dem Hof verdient sich die Familie neben der Landwirtschaft auch durch den Tourismus Geld, es gibt mehrere sehr gute Ferienwohnungen, einen eigenen Streichelzoo mit Ziegen, Schafen, Hühnern und vielen Gemüsesorten und Obstbäumen, aus denen Marmelade und andere Köstlichkeiten gemacht werden. Als Familie kann man herrlich Urlaub machen und dabei viel von Südtirol und dem Leben auf dem Hof erfahren.


Seminarreise nach Österreich: 18. bis 24. April 2015

Im April nutzte ich zusammen mit zwei Ausbildern aus Landwirtschaftsbetrieben sowie drei Berufsschullehrer aus MV das Angebot, an einer Seminarreise nach Österreich teilzunehmen, unterstützt durch ein EU-Programm.

Die lange Anreise nach Kärnten zur Partnerschule erfolgte mit Flugzeug und Leihwagen. Das Programm für die fünf Tage vor Ort bot die Chance auf ein Kennenlernen und Auseinandersetzen mit dem Thema Ausbildung in der Agrarwirtschaft. Wir besuchten u.a. landwirtschaftliche Fachschulen der Regionen Kärnten und Steiermark. Die Direktoren der Schulen führten begeistert durch die großen und sehr freundlich gestalteten Schulgelände und Einrichtungen. Da die Ausbildungen beider Länder sich in vielen Punkten stark unterscheiden, kam es oft zu langen Gesprächen und einem intensiven Austausch der Erfahrungen unter einander. Zudem durften wir die Schulbetriebe besuchen und den Ablauf des Schulalltages kennenlernen. Untergebracht waren wir im Bäuerlichen Bildungshaus Schloß Krastowitz, welches u.a. der Sitz für die Landwirtschaftskammer und die Landjugend der Region Kärnten ist. Auch hier fanden Gespräche und Diskussionen mit Vertretern statt.

Abgerundet wurde das Programm durch einen Besuch auf der Alm bei Familie Stoxreiter, wo Landwirtschaft mit einer Steillage von bis zu 50% Neigung betrieben wird. Probiert werden durfte hier ein deftiges Stück Speck und selbstgemachte Wurst. Alle Teilnehmer waren begeistert und können die Eindrücke weitergeben und für die Ausbildung nutzen. Mit der Rückreise wurde sich bereits über das kommende Jahr unterhalten und Estland als weiteres Ziel einer solchen Bildungsreise ins Auge gefasst.


Mit dem Bauernverband nach Estland

2007 war ich das erste Mal in Estland. Drei Jahre danach habe ich noch einmal die Chance genutzt und den Süden Estlands besucht. Wir sind über Riga in Lettland im Dezember angereist.

Ziel der Weiterbildungsreisen war es, die landwirtschaftlichen Betriebe in Estland zu besuchen. Durch die klimatischen Bedingungen ist die Landwirtschaft in Estland gekennzeichnet durch eher nährstoffarme Böden und kalte aber vor allem lange Winter. 

Mit unseren Gastgebern wurde neben den Tagesausflügen auch zusammen gelacht und gesungen. Ein Saunabesuch gehörte genauso dazu, wie typisch estnische Speisen.


Landwirtschaft in China

"China - ein Land der Gegensätze"

Auch die Landwirtscahft ist geprägt durch Gegensätze: durch verschiedene Klimazonen, Anbaumethoden und Techniken in schwer zugänglichen Gebieten, intensiven Terrassen-Reisanbau ohne Maschinen.

Ein paar Informationen für Sie zum Land und zu Einflussfaktoren im Bereich der Landwirtschaft.

Die Volksrepublik China mit derzeit ca. 1,4 Mrd. Einwohnern ist neben Russland und Kanada eins der größten Länder der Welt. Doch weniger als 15% der Gesamtfläche sind landwirtschaftlich nutzbar. Nur 6% der Wasservorräte der Welt befinden sich in China.

Dennoch erzeugt China 30% der weltweiten Reisernte und 20% an Mais, ist der größte Weizenproduzent und muss seit einigen Jahren Soja importieren. 2007 war China einer der vier größten Agrarhändler im Im- und Export der Welt.

Das Land ist geprägt von Kontrasten, die eine entscheidende Rolle für Ernährung, Sozialgefüge und Wirtschaft spielen. Viele Flächen und Gegenden sind nur schwer oder teils gar nicht bewohnbar, in China finden Sie verschiedene Klimazonen, die gerade die Landwirtschaft stark beeinflussen. Immer mehr Menschen ziehen in die großen Metropolen im Land, vorrangig an die Ostküste: 2011 lebten erstmals mehr Menschen in den Städten als auf dem Land. Der Industrie- und Dienstleistungsektor wächst stetig, der Anteil der Landwirtschaft im BIP sinkt.

Mit steigendem Wohlstand veränderte sich auch der Umgang mit Nahrungsmitteln und die Essgewohnheit der Chinesen: Der Verzehr von Fleischprodukten ist stark angestiegen in den letzten Jahrzehnten, ebenso der Verbrauch von Milchprodukten.